Canon gehört zu einer der älteren Kamera- und Objektiv-Herstellern. Gegründet wurde das Unternehmen 1937. Ursprüngliches Unternehmensziel waren preisgünstigere Nachbauten der damaligen Leica und Contax Kameras. Bei den Nachbauten blieb es allerdings nicht. Man entwickelte eigene Sucherkameras mit wesentlichen technischen Neuerungen.
1964 brachte Canon die erste eigene Spiegelreflexkamera FX auf den Markt. Die Nachfrage nach Spiegelreflexkameras stieg in den 60er Jahren stark an. Die spätere FTb und EF waren bei den Verbrauchern beliebte Spiegelreflexkameras. 1971 kam die Canon F-1 als erste Profikamera auf den Markt. Als Profigerät konnte sich die Kamera auch dank des breiten Obejktiv- und Zubehör-Spektrums bei Canon etablieren. Bis heute nutzen viele Berufsfotografen Canon-Kameras. 1976 kam die Canon AE-1 auf den Markt. Technisch war die Kamera ein Meilenstein der Fotogeschichte. Es war die erste Kamera, wo die Belichtung durch einen CPU gesteuert wurde. Das Folgemodel AE-1 programm setzte mit Programmautomatik noch ein weiteres technisches Feature oben drauf. und die Canon A-1 war 1978 der erste Mehrfachautomat!
1983 brachte Canon die T-Serie auf den Markt. Die Modellreihe glänzte durch einen eingebauten Winder oder Motorantrieb. Der Film musste nicht mehr von Hand weitertransportier werden.
1987 kam die erste Canon EOS mit EF-Bajonett auf den Markt. Ein lauter Aufschrei ging durch das Lager der Canon-Fans. Ein neues Bajonett. Alte Objektive konnten nicht mehr mit der neuen Technik genutzt werden. Das neue Bajonett brachte allerdings den Autofokus in die Canonwelt. Bis heute werden EOS-Kameras mit diesem Objektivanschluß gebaut.
2012 kamen die ersten Systemkameras mit dem EOS-M Bajonett auf den Markt. 2018 folgten die EOS-R Anschlüße für Vollformat-Systemkameras.
Aktuell gibt es 4 Kamerasysteme. Bei den Spiegelreflexkameras hat man für APS-C und Vollformatkameras den EF-Anschluß. Auf eine Kamera mit APS-C-Sensor kann man beide Objektivarten verwenden. Auf einer Vollformat allerdings nur die Objektive, welche auch für Vollformat konstruiert und berechnet wurden. EF = Vollformat. EF-S = APS-C.
Canon Makrobjektive für EOS EF Voll- und Halbformat
- EF 2,8/100 mm USM Makro*
- EF 2,8/100 mm Macro IS USM L*
- EF 3,5/180 mm L Makro USM*
- MP E 2,8/65 mm 1 – 5x Lupenobjektiv*
Die Objektive für das Vollformat können auch auf Kameras für APS-C verwendet werden. Meist sind diese allerdings auch sprübar teurer. In der Praxis ist solch ein Kauf nur sinnvoll, wenn es für APS-C kein vergleichbares Objektiv gibt oder man mit dem Gedanken spielt auf das Vollformat zu wechseln oder man hat bereits Kameras von beiden Aufnahmeformaten.
Ich persönlich arbeite sehr häufig mit einer 100 mm Brennweite. Aber das ist zum einen Gewohnheit und auch stark von den zu fotografierenden Motiven abhängig. Das 2,8/100 mm USM ist für ein Canon-Objektiv relativ günstig. Das 2,8/100 mm IS USM L kostet gut doppelt soviel. Dafür bietet es einen Bildstabilisator und hat noch eine asphärische Linse integriert. Ob einem der doppelte Preis wert ist muß jeder für sich selbst entscheiden. Zum Thema Bildstabilisator: Wer einmal damit fotografiert, hat wird ihn nicht missen wollen. Gerade im Nahbereich ist Licht häufig zu wenig vorhanden. Da ist man sehr oft über einen Bildstabilisator froh, da sich so mehr Motive ohne Verwacklungen realisieren lassen.
Mit einem Objektivadapter können diese Objektive auch mit EOS-R Kameras verwendet werden.
Canon Makrobjektiv für EOS EF-S – APS-C-Format
Wer keine Vollformatkamera hat, findet mit den beiden EF-S Objektiven einen preisgünstigen Einstieg in die Makrofotografie.
Canon Makrobjektiv für EOS-R
Canon Makrobjektiv für EOS-M
Neben Canon gibt es weitere alternative Objektivhersteller.
Alternative Makroobjektive für Canon EOS Voll- und Halbformat
- Sigma EX 2,8/100 mm Makro DG OS HSM*
- Tamron SP 2,8/90 mm Di Makro 1:1 VC USD*
- Zeiss Milvus 2/50 mm Makro*
- Zeiss Milvus 2/100 mm Makro*
- Laowa 2,8/25 mm 2,5-5x Lupenobjektiv*
- Laowa 2,8/100 mm 2:1 Ultra Macro Apo*
Das Sigma ist sicherlich vom Preis- Leistungsverhältnis eines der besten Makroobjektive in der 100 mm Brennweite. Wer maximale optische und mechanische Verarbeitung wünscht, wird sich an den Zeiss-Objektiven begeistern können. Allerdings muß er hier auf Autofokus verzichten. Viele Makrofotografen behaupten, daß man im Nahbereich sowieso keinen Autofokus braucht, da es per Handeinstellung schneller geht. Der Meinung war ich vor Jahren auch. Inzwischen ist auch bei vielen Kameras der Autofokus so verbessert worden, daß man ihn auch im Nah- und Makrobereich durchaus hervorragend verwenden kann. Aber dies hängt auch von den Motiven und den Lichtverhältnisen ab. Laowa ist ein chineischer Objektivhersteller, welche mechanisch und optisch sehr gut verarbeitete Objektive anbietet. Die Fokusierung erfolgt auch hier manuell. In dem extremen Makrobereich, geht es allerdings fast nur noch manuell. Wem das Canon Lupenobjektive mit rund 1000 Euro zu teuer ist, findet bei Laowa mit rund 600 Euro eine günstigere Alternative.
Alternative Makroobjektive für Canon Systemkameras
Derzeit können manche Fremdobjektiv mit EOS-Anschluß mit dem Canon Objektivadapter verwendet werden. Zum Teil gibt es aber auch technische Einschränkungen. Vor dem Kauf bitte erst bei Canon und dem Objektivhersteller informieren, welche Funktionen mit dem Adapter funktionieren. Dies kann sich durch Firmware-Updates beim Objektivhersteller auch jederzeit ändern.
Canon Makro-Objektive
Original- oder Fremdhersteller? Diese Frage bewegt Fotografen seit es Objektive von anderen Herstellern gibt. Sofern ich es mir leisten kann, tendiere ich meist zu den Original-Herstellern. Mal abgesehen von der hervorragenden optischen Qualität, ist hier auch meist die mechanische Qualität hervorragend. Und bei guter Behandlung ist bei Original-Objektiven auch der Wiederverkaufswert meist höher als bei Fremdprodukten.
Fremdobjektive kaufe ich, wenn es nichts vergleichbares vom Kamerahersteller gibt oder der Preis überproportional teurer ist. Das ist allerdings nur meine persönliche Meinung. Inzwischen gibt es von einigen Fremdherstellern auch sehr gut Makroobjektive. Sigma und Tamron sind hier bereits seit Jahrzehnten eine mögliche Alternative. Zeiss bietet robuste mechanisch und optisch großartige Objektive an. Laowa füllt die Lücken, welche Canon derzeit nicht abdeckt.
Noch ein Hinweis zu Lupenobjektive. Für Einsteiger mag der Abbildungsmaßstab 5:1 verlockend sein. Man wird damit allerdings kaum noch Aufnahmen aus der freien Hand machen können. Man wird damit kaum scharfe Motive ohne Focus Stacking realisieren können. Die Schärfentiefe beträgt in diesem Bereich nur einen oder einen Bruchteil eines Millimeters. Ohne Focus Stacking wird man kaum Aufnahmen mit dem gewünschten Schärfenbereich erzielen. Für den Einstieg in die Makrofotografie sind da die üblichen Objektive bis Abbildungsmaßstab 1:1 sicherlich die bessere Wahl. Wer später noch näher an ein Motiv heran möchte, kann dann immer noch ein Lupenobjektiv in Betracht ziehen.