Makro Zoom Objektive?

Fototechnik

Nicht in jedem Objektiv ist Makro drin wo Makro drauf steht. Das gilt besonders für Zoom-Objektive. Hier missbrauchen einige Fremdhersteller den Begriff Makro häufig mal als Werbegag. Da der Begriff Makro nicht definiert ist, ist dies nicht verboten. Die meisten Zoom-Objektive verdienen diese Bezeichnung nicht.

Bei einigen wenigen ist der Nahbereich für ein Zoom aber durchaus brauchbar. Vorausgesetzt man kann mit geringerer Schärfe und Auflösung leben. Man kann bis heute nur schwer einen Zoombereich und Nahbereich optimal optisch korrigieren. Für echte Makro-Fans sind solche Makro-Zooms eher was für den schnellen Makro-Schnappschuß um überhaupt ein Foto gemacht zu haben. Wer ernsthafte Makro-Aufnahmen in maximaler Qualität machen möchte, benutzt dazu Festbrennweiten zwischen 30 und 200 mm.

Für den Hobby-Fotografen, der nur hin und wieder eine Nahaufnahme machen möchte, ist es eine bequeme und akzeptable Lösung. Schließlich spart er sich durch den optimierten Nahbereich ein weiteres Objektiv oder Fotozubehör.

Echte Makro-Objektive sind:

  • Vivitar 90-180mm f/4.5 Flat-Field Macro Lens welches aus dem Jahr 1978 stammt!
  • Minolta AF Macro Zoom 3x-1x (1:1,7-1:2,8) mit einem großen Motor und Stativschelle
  • AF Micro Nikkor 70-180mm/4.5-5.6D ED

Alle drei Objektive werden nicht mehr hergestellt. Je nach Hersteller lagen diese im Preis zwischen 1500 – 2000€. Zudem war durch den Zoombereich die Lichtstärke geringer. Preis und Lichtstärke waren sicherlich die Gründe warum sich nie eines davon am Markt durchsetzen konnte. Gebraucht kann man sie vereinzelt noch finden.

Ein unechestes Makro-Objektiv:

  • 70-300mm F4,0-5,6 DG APO Makro

Das Sigma APO-Zoom hat mehr SLD-Gläser, welche optische Fehler besser korrigieren. Die Vergütung ist auch auf Digitalkameras optimiert. Und mit dem Abbildungsmaßstab 1:2 ist es bereits Makrotauglich! Das Objektiv gibt es nur noch als Restbestand im Handel. Für die meisten Objektivanschlüsse ist es inzwischen vergriffen.

Allerdings hat kommt es nicht an die optische Qualität eines echten Makro-Objektives mit Festbrennweite heran. Es war eine zeitlang ein sehr günstiger Kompromiss, wenn man sich noch nicht klar ist, ob die Makrofotografie überhaupt für einen interessant sein wird.

Mit ca. 200 bis 400 € war es auch relativ günstig. Die Verarbeitung könnte für meinen Geschmack robuster sein. Aber da habe ich vielleicht auch sehr hohe Ansprüche.

Wer erst einmal testen will ob die Makrofotografie für ihn in Frage kommt, ist es eine günstige Möglichkeit für den Einstiege in den Nahbereich. Auf der anderen Seite bekommt für Crop-Spiegelreflexkameras bereits 30 – 50mm Makro-Objektive für 200-300 €. Diese sind von der optischen Qualität sicherlich die bessere Wahl.